re:weh – Rückblick auf die rp:ten <3

Die re:publika war dieses Jahr meine dritte und ein echter Höhepunkt.  Wer das Konzept nicht kennt, aus einer Bloggerkonferenz vor 10 Jahren ist eine Netzpolitische Konferenz in Berlin entstanden die ein Barcampfeeling mit einem hochkarätigen Rahmenprogramm verbindet.

In guter Netztradition gibt es eine Dokumentation, viele Stages sind als Video aufgenommen worden, es gab Talks in der Haupthalle mit teilweise 2000 Zuschauern und lighteningtalks mit 5 Teilnehmern. Ich kann und will nicht versuchen das Erlebnis zusammenzufassen, ihr solltet selbst kommen. z.B. dieses Jahr das erste mal in Dublin?

 

Allerdings ist es immer so, dass man nach der re:publika ein Gefühl der Leere hat, dies muss man irgendwie überwinden. Deswegen werde ihr nicht jede einzelne Session beschrieben bekommen , schaut euch lieber die Videos an. Ich versuche alle 4-6 Wochen einen Beitrag zu einem Erlebnis zu schreiben, getreu dem Motto re:weh ist das nämlich beides, Wehmut und Fernweh enthalten. Nur noch 12 Monate und schon sehen wir uns wieder…

 

Anfangen möchte ich mit meiner letzten Session vor dem Abschluss, ein Projekt das Medizinische Versorgung von geflüchteten verbessern will, ein Lighteningtalk von 30 Minuten. Der Name ist Refugees first Response Center http://rfrc.eu/.

 

Natürlich interessiert mich das Thema sowohl in Medizinischer als auch in Technischer Hinsicht, Anwendungsmöglichkeiten für einen Container in dem man schnell aktiv werden kann gibt es mehr als genug.

 

Was war passiert, Cisco Beschäftigte die selbst in einer Erstaufnahmerichtung ehrenamtlich geholfen haben dachten man müsse doch auch mehr machen können. Die fehlenden Räumlichkeiten und die Schwierigkeiten bei der Verständigung während der Medizinischen Versorgung schienen da gute Ansatzpunkte zu sein. Die Kollegen entwarfen also 4 Folien, eine kurze Skizze was wie und wo, Herzbestandteil war das Übersetzungssystem von SAVD Videodolmetschen die innerhalb von 2 Minuten einen Übersetzer in der angeforderten Sprache per Videokonferenz bereitstellen.

 

Dann passierte was immer passiert, erstmal gab es Skepsis, wer kauft das, seit wann baut Cisco Container, wo ist der Finanzplan? Der Entwurf wurde in ein internes System eingespeist in dem man solche Pläne diskutieren kann. Am nächsten Tag die Überraschung, das Telefon klingelt, Cisco  Management Central Europe ist dran und meint das die Idee gut ist, ob man das denn hinbekommen kann und wieviel man dafür braucht? Nach ein paar Berechnungen werden die Mittel (immerhin 100.000€) bereitgestellt und nach einigen Monaten warten auf den Container wird das ganze innerhalb von 6 Wochen eingebaut und in die Erstaufnahmeeinrichtung in Hamburg gebracht. Dort läuft es jetzt stabil.

Die Geschichte ist bis hierhin schon grandios, aber dann kommt das Ehepaar Otto (Genau, die vom Ott-Versand) und beschließt nochmal 10 Stück draufzulegen. Diese werden aktuell noch gefertigt.

 

Eine großartige Geschichte, das Projekt, die Menschen dahinter. Auch eine Anregung für mich im Krankenhaus mal nachzudenken ob man so nicht vielleicht doch für Patienten einen Übersetzer spontan bekommen kann. Ich bin gespannt wie sich das alles entwickelt, vielleicht steht nächstes Jahr ja in jeder größeren Stadt so ein Container.

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